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Cannabis Tee Zubereiten: Diese Zwei einfachen Methoden funktionieren!

Cannabis Tee Zubereiten: Diese Zwei einfachen Methoden funktionieren!

Neben Cannabisextrakten können auch Blüten oral eingenommen werden. Für manche Patienten kann die Anwendung von Cannabis-Tee sinnvoll sein.

# Methode 1: Vorangestellte Decarboxylierung im Ofen

# Methode 2: Decarboxylierung beim Aufbrühen

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Damit Cannabinoide bei der Zubereitung eines Tee-Aufgusses aus Cannabisblüten gelöst werden, müssen jedoch ein paar Dinge beachtet werden.

Cannabis Tee Wirkung: Cannabinoide oral anwenden

Cannabis-Tee ist ein Aufguss aus Cannabisblüten. Die decarboxylierten Blüten werden mit heißem Wasser und einer fetthaltigen Substanz (zum Beispiel Sahne, Milch oder Kokosöl) aufgebrüht, damit die Wirkstoffe aus der Cannabisblüte in den Tee übergehen und getrunken werden können.

Es sei darauf hingewiesen, dass Cannabis-Tee für die Anwendung von Medizinalcannabis aufgrund der geringen Wasserlöslichkeit der Inhaltsstoffe eher nicht empfohlen wird.

Tablett mit zwei Glastassen auf Untersetzern und einer Teekanne aus Glas mit Hanfblatt liegt auf einem weißen Fell.
Abb. 1: Damit der Hanftee auch wirkt, müssen die Blüten zuerst decarboxyliert werden.

Sofern Patienten Medizinalcannabis oral aufnehmen wollen, sind Cannabisextrakte ideal. Hier befinden sich die Inhaltsstoffe der Cannabispflanze gelöst in einem Trägeröl. Die Cannabisextrakte verfügen über eine festgelegte Wirkstoffkonzentration und lassen sich dementsprechend genau dosieren.

Für Patienten, die eine Kostenübernahme für eine Therapie mit medizinischen Cannabisblüten und nicht für Cannabisextrakte haben und Cannabinoide oral anwenden wollen, kann die Zubereitung eines Tee-Aufgusses sinnvoll sein. Mehr Infos zur Kostenübernahme finden Sie hier.

Hanftee Zubereitung: Das ist zu beachten

Um die Pharmakologie von Cannabis-Wirkstoffen zu verstehen, hilft ein Blick in ihre Biochemie. In Cannabispflanzen kommen Cannabinoide meist in ihrer sauren Form vor. Damit sie mit den Rezeptoren unseres Körpers interagieren und eine Wirkung entfalten können, müssen diese sauren Vorstufen in ihre aktive Reinform umgewandelt werden.1,2

Bei der Decarboxylierung von THCA oder CBDA (A steht für “acid”=Säure) wird ein Kohlendioxid-Molekül in Form einer sogenannten Carboxylgruppe abgespalten. Durch Erhitzung, zum Beispiel beim Verdampfen von Cannabis, wird aus Cannabinoid-Säuren wie THC- oder CBD-Säure THC oder CBD. Da die Wirkstoffe oral aufgenommen werden, ist die Aktivierung der Wirkstoffe ein wichtiger Schritt bei der Zubereitung von Cannabis-Tee, um von den potenziellen pharmakologischen Eigenschaften von Cannabinoiden profitieren zu können. Außerdem wird Fett benötigt, damit enthaltene Wirkstoffe in der Flüssigkeit gelöst werden.1,2

Cannabinoide sind nicht wasserlöslich, sondern lipophil (fettlöslich). Das bedeutet, dass beim Aufbrühen von decarboxylierten Cannabisblüten Fett dazugegeben werden muss, um die Wirkstoffe in der Flüssigkeit zu lösen. Dazu eignen sich zum Beispiel ein Teelöffel Sahne, fetthaltige Milch oder Kokosfett.

Für die optimale Decarboxylierung gibt es zwei entscheidende Faktoren: Temperatur und Zeit. Je niedriger die Temperatur, desto länger sollte das Pflanzenmaterial für die optimale Aktivierung der Wirkstoffe erhitzt werden. Bei der oralen Anwendung ist zu beachten, dass die Wirkung durch den First-Pass-Effekt langsamer eintritt und im Vergleich zur Inhalation wesentlich länger anhalten kann.1,2

Cannabis Tee richtig kochen: Zwei Schritt-für-Schritt-Anleitungen

Cannabis-Tee kann auf verschiedene Arten zubereitet werden. Im Folgenden werden zwei Methoden vorgestellt. Bei beiden Rezepten ist es wichtig, dass die Wirkstoffe in den Cannabisblüten decarboxylieren und dem Tee bei der Zubereitung etwas Fett hinzugegeben wird.

Zwei Cannabisblüten und zerkleinertes Pflanzenmaterial in einer Tasse für eine Cannabistee-Zubereitung
Abb. 2: Hanfblüten eignen sich für die Herstellung von Hanftee.

Cannabis-Tee zubereiten: Vorangestellte Decarboxylierung

Bei dieser Art der Zubereitung werden Cannabinoide im Backofen decarboxyliert. Anschließend wird Fett hinzugegeben und die aktivierten Wirkstoffe in den zerkleinerten Blüten mit heißem Wasser überbrüht.

  1. Den Backofen auf 100-110°C vorheizen.
  2. Die gewünschte Menge Cannabisblüten gleichmäßig zerkleinern.
  3. Die zerkleinerten Blüten in einer Auflaufform oder auf einem Backblech verteilen und für 45 bis 60 Minuten in den Ofen geben.
  4. Die Cannabisblüten aus dem Ofen nehmen. Sie sollten eine goldbraune Farbe haben und mühelos mit den Fingern zerbröselt werden können..
  5. Die Blüten anschließend in einer Tasse zusammen mit einem Teelöffel Sahne, Kokosöl, oder Milch und ausreichend siedendem Wasser überbrühen und ungefähr 15 Minuten ziehen lassen.
  6. Die zerkleinerten Blüten bei Bedarf mithilfe eines Siebs herausfiltern und den Tee in kleinen Schlucken trinken.

Tipp: Damit die Wirkstoffe möglichst gleichmäßig aktiviert werden, kann man die zerkleinerten Blüten in eine gefaltete “Tasche” aus Backpapier geben. Die Decarboxylierung bei niedriger Temperatur sorgt dafür, dass Terpene und andere nützliche Inhaltsstoffe erhalten bleiben.1,2

Theoretisch können die zerkleinerten Cannabisblüten auch bei einer höheren Temperatur im Backofen decarboxyliert werden – unter Beachtung der kürzeren Zeitspanne. Die Temperatur sollte 150°C jedoch keinesfalls überschreiten, da THC bei ungefähr 155 °C zu verdampfen beginnt.1,1

Cannabis Tee Zubereitung: Decarboxylierung beim Aufbrühen

Bei dieser Methode werden die Wirkstoffe in den zerkleinerten Blüten direkt beim Aufbrühen des Tees aktiviert.

  1. Die gewünschte Menge Cannabis zerkleinern und zusammen mit einem Teelöffel Sahne, Milch oder Kokosöl sowie 350-400ml Wasser in einen Topf geben.
  2. Den Tee ungefähr 60 Minuten lang bei einer möglichst gleichbleibenden Temperatur von 90-100°C köcheln lassen.
  3. Bei Bedarf kann er Tee durch ein feinmaschiges Sieb abgeschüttet werden, um das zerkleinerte Cannabis herausfiltern.
  4. Den Tee anschließend in kleinen Schlücken trinken.

Cannabis-Tee kann mit Honig gesüßt und auch kalt getrunken werden. Genaue Angaben zur Dosierung und möglichen Nebenwirkungen von Medizinalcannabis erhalten Sie von Ihrem behandelnden Arzt.

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