Das E-Rezept gilt seit dem 1. April auch für Cannabis! Alle Informationen darüber finden Sie in unserem Ratgeber.

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Das E-Rezept für Cannabis ist da! Was ändert sich?

Das E-Rezept für Cannabis ist da! Was ändert sich?

Das E-Rezept, die digitale Version des herkömmlichen Arztrezeptes, ist seit dem 1. Januar 2024 für verschreibungspflichtige Medikamente in Deutschland verpflichtend.

Bitte beachten Sie: Betäubungsmittel, kurz Btm werden nach wie vor auf einem herkömmlichen BtM-Rezept in Papierform verschrieben. Da Cannabis ab dem 1. April nicht mehr als BtM eingestuft wird, kann Cannabis ab diesem Datum auch auf E-Rezept verschrieben werden.

Die Umstellung auf die elektronische Form ist für Betäubungsmittel erst für Mitte 2025 geplant. Was sich ab dem 1. April konkret ändert, warum Patienten, Apotheken und Ärzte davon profitieren und wieso das sogenannte “Elektronische Rezept” teilweise immer noch auf Papier gedruckt wird, erfahren Sie in diesem Artikel, den wir immer wieder updaten werden!

Abb. 1 Das E-Rezept bietet viele Vorteile und kann auf mehrerer Arten eingelöst werden.

Das E-Rezept: Digital, sicher, schnell… und unkompliziert!

Seit dem 1. Januar 2024 ist es für Ärzt*innen erforderlich, Rezepte auch in Apotheken in digitaler Form auszustellen. Die Einführung des elektronischen Rezepts markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Diese Methode soll dazu beitragen, Zeit zu sparen und Wege zu verkürzen. Außerdem soll das E-Rezept zukünftig viele Aspekte der Arzneimittelversorgung vereinfachen.

Das “E-Rezept” wird in digitaler Form vom Arzt hinterlegt und kann auf mehrere Arten abgerufen und eingelöst werden: Entweder als Ausdruck mit QR-Code, den man in der Apotheke vorzeigen kann oder als QR-Code auf dem Handydisplay, wenn die App “Das E-Rezept” installiert ist.

Unsere KIM-Adresse lautet: apotheke-lux-99.huerth@meine-apotheke.kim.telematik

Tatsächlich geht es sogar noch einfacher: Der Rezept-Code kann auch Mithilfe der Gesundheitskarte abgerufen werden. Die Apotheke kann also auch einfach die Karte auslesen und bekommt direkt alle noch nicht eingelösten Rezepte angezeigt. Man kann sich als Kunde auch konkret aussuchen, ob man die Medikamente in verschiedenen Apotheken bestellen möchte, auch wenn sie auf dem selben Rezept stehen. Pro E-Rezept können maximal drei Medikamente verschrieben werden. Aktuell ist das E-Rezept nur für gesetzlich versicherte Pflicht, die privaten Krankenversicherungen werden aber vermutlich schnellstmöglich nachziehen.

Für die Übermittlung des E-Rezepts wird laut Bundesgesundheitsministerium die sogenannte Telematikinfrastruktur (TI) des Gesundheitswesens verwendet. Die Daten des E-Rezepts werden bei der digitalen Übertragung immer verschlüsselt und sicher gespeichert. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat keine Bedenken bei der Sicherheit des E-Rezeptes.

Die Vorteile im Überblick

Das E-Rezept ist nicht nur fälschungssicher, sondern es soll auch die Abläufe in der Arztpraxis und der Apotheke erheblich vereinfachen. Es bietet auch beträchtliche Vorteile für die Patientinnen und Patienten. Mit der E-Rezept-App können sie das Rezept bequem an ihre bevorzugte Apotheke senden.

Dies spart den Patienten Zeit und Mühe, da unnötige Wege vermieden werden. Bei regelmäßigen Folgerezepten kann der behandelnde Arzt das E-Rezept außerdem digital verlängern, was einen Arztbesuch in so einem Fall unnötig macht.

Eine Kopie des QR-Codes kann einfach per Mail an die Apotheke geschickt werden, beispielsweise um ein Produkt schon vor dem Kauf zu reservieren, die Verfügbarkeit anzufragen oder eine Belieferung zu beantragen.

Darüber hinaus sind für die Zukunft noch weitere Funktionen geplant, beispielsweise automatisierte Medikationserinnerungen, digitale Medikationspläne oder ein aktueller Wechselwirkungscheck. Das E-Rezept ist aber nicht nur für verschreibungspflichtige Arzneimittel gedacht. Aktuell können auch nicht verschreibungspflichtige Medikamente über das E-Rezept verordnet werden („Grüne Rezepte“). Es ist außerdem geplant, dass später auch weitere medizinische Leistungen wie Heilmittel, Hilfsmittel und sogar häusliche Krankenpflege schrittweise elektronisch verordnet und abgerechnet werden können.

Vorteile des E-Rezeptes auf einen Blick

Für Patienten
  • Mehr Flexibilität und weniger Aufwand: Einfache, schnelle und sichere Übermittlung von Rezept- und Gesundheitsdaten per Klick.
  • Effizientere Abwicklung: Zeitersparnis bei der Bestellung und Lieferung von Arzneimitteln.
  • Mühelose Folgerezepte: Digitale Zustellung ohne erneuten Arztbesuch.
  • Virtuelle Arztbesuche: Möglichkeit eines vollständig virtuellen Arztbesuchs mit digitaler Rezeptverschreibung.
  • Längere Gültigkeit: Anstatt bisherigen 7 Tage sind die neuen Cannabis-E-Rezepte 28 Tage gültig.
Für Ärzte und Apotheken
  • Schnellere und zeitsparendere interne Prozesse.
  • Mehr Zeit und Ressourcen für die Kundenbetreuung und -beratung

Die Telematikinfrastruktur (TI) verbindet alle Akteure im Gesundheitswesen und ermöglicht den Zugriff auf medizinische Daten. Mit dem Versichertenstammdatenmanagement (VSDM) sind grundlegende Daten der Versicherten gespeichert. Diagnose-, Notfall- und Medikationsdaten sind nur mit Zustimmung des Versicherten zugänglich.

Schritt für Schritt zum ersten E-Rezept

Das Gespräch mit dem Arzt ist beendet, die Medikation steht fest, alle Fragen sind beantwortet. Normalerweise würde man nun auf dem Weg zur Tür an der Rezeption sein Rezept in Empfang nehmen und es dann im besten Fall direkt bei der nächsten Apotheke einlösen. In Zukunft sieht dieser Vorgang ein bisschen anders aus: Ihr E-Rezept wird vom Arzt einfach digital angelegt und gleichzeitig auf ihre App übertragen, auf Wunsch bekommen Sie auch einen Ausdruck mit dem QR-Code. Das E-Rezept selbst wird nicht auf der Gesundheitskarte hinterlegt, sondern nur digital in der App. Die Gesundheitskarte selbst ist also quasi der Schlüssel zu diesem App-Account. Die Apotheke kann also mithilfe der Karte sehen, welche E-Rezepte in Ihrem Account gespeichert sind. Dies geschieht ohne PIN.

Sie können nun also einfach zu der Apotheke gehen und entweder Ihre Gesundheitskarte einscannen lassen, die Handyapp öffnen und den QR-Code vorzeigen oder, falls beispielsweise der Akku vom Smartphone mal wieder leer ist, einfach den Ausdruck vorzeigen. Und fertig! Sie haben gerade Ihr erstes E-Rezept eingelöst! Gar nicht so schwer, oder?

Das Rezept wird nur so schnell in der App und auf Ihrer Gesundheitskarte hinterlegt, wie der Arzt es hochlädt. Wenn Sie das Rezept direkt im Anschluss an das Gespräch einlösen möchten, weisen Sie Ihren Arzt darauf hin, damit er das Rezept direkt anlegt.

FAQ E-Rezept

Sie haben technische Fragen zum E-Rezept oder der Umsetzung? Unter www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de finden Sie eine Hotline des Betreibers oder können ein Formular ausfüllen. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. hat außerdem noch ein ausführliches FAQ für Apotheker*innen verfasst, welches alle Fragen abdeckt.

INFOS FÜR MEDIZINISCHES PERSONAL

Das E-Rezept bietet Ihnen als Arzt oder Ärztin im Arbeitsalltag viele Vorteile und vereinfacht den Prozess der Rezeptausstellung:

  • Automatische Prüfung der Vollständigkeit im Praxisverwaltungssystem (PVS)
  • Digitale Signatur mit Heilberufeausweis und PIN
  • E-Rezept Schnittstelle bereits in mehr als 90 % der PVS installiert
  • Einfache Aktivierung im System
  • Lückenlose Dokumentation der Medikation
  • Verbesserte Arzneimittelsicherheit durch elektronische Plausibilitätsprüfung

Durch das E-Rezept können Sie im Praxisalltag Zeit einsparen, beispielsweise durch den Wegfall von händischen Unterschriften und weniger administrativen Aufgaben. So haben sie mehr Zeit für die Behandlung ihrer Patient*innen und Entlasten zusätzlich ihr Personal. Durch das E-Rezept ist auch Telemedizin deutlich einfacher umzusetzen, wodurch besonders die Versorgung von entfernt wohnenden Patienten verbessert werden kann. Außerdem sparen sie durch die digitalen Rezepte bares Geld bei den Brief- und Portokosten.

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