Cannabis medizinisch anwenden: Darum sind Rauchen und Backen ungeeignet

Die richtige Konsumform von medizinischem Cannabis

Man kann Cannabis auf verschiedene Arten zu sich nehmen. Zum Beispiel mittels Rauchen oder Essen von Cannabis-Backwaren. Obwohl beide Darreichungsformen eine Wirkung erzielen, sind sie im Rahmen einer Therapie mit medizinischem Cannabis nur bedingt geeignet.

Rauchen von medizinischen Cannabisprodukten

Eine weit verbreitete Einnahmeform von Cannabis ist das Inhalieren von Rauch. Vor allem für den Freizeitkonsum werden Cannabisblüten zerkleinert und pur oder mit Tabak gemischt als Joints oder in einer Pfeife geraucht.

Ein Vaporizer ermöglicht die Erhitzung von THC und anderer Cannabinoide unterhalb der Verbrennungstemperatur, sodass der Gehalt an Schadstoffen im Dampf erheblich vermindert werden kann.1

Das Rauchen von Cannabisblüten, sei es pur oder gemischt mit Tabak oder anderen Kräutern, wird nicht empfohlen. Die freigesetzten Schadstoffe, die bei der Verbrennung entstehen, werden über die Lunge aufgenommen.

Ein Joint im Aschenbecher. Cannabis zu rauchen ist schädlich.
Abb. 1 Ein glimmender Joint in einem Aschenbecher: Der Rauch enthält viele Schadstoffe, auch ohne Tabakzusatz.

Warum ist das Rauchen von Cannabis für die medizinische Anwendung ungeeignet?

Der erheblichste Nachteil beim Rauchen von Cannabisblüten ist die Schädigung der Atemwege durch das Inhalieren von Verbrennungsprodukten. Im Wesentlichen enthält Cannabisrauch dieselben Schadstoffe, die auch bei der Verbrennung von Tabak entstehen. Mit dem wichtigsten Unterschied, dass Cannabisrauch Cannabinoide transportiert und Tabak zusätzlich das Nervengift Nikotin enthält.1

Auch wenn Cannabisprodukte pur geraucht werden, ist bei der wiederholten Inhalation der schädlichen Substanzen im Rauch davon auszugehen, dass dies ähnlich schädliche Auswirkungen auf die Atemwege hat wie regelmäßiger Tabakkonsum.1 Durch die Verletzung der Atemwege erhöht auch das regelmäßige pur Rauchen von Cannabis das Risiko für eine chronische Bronchitis.² Rauch reizt die Atemwege und enthält schädliche Chemikalien sowie Teer, was das Risiko einer Atemwegserkrankung im Allgemeinen erhöht. Chronischer Husten, Auswurf und Atemnot mit Entzündungen der Atemwegsschleimhaut treten bei Cannabis- und Tabakrauchern ähnlich häufig auf.³ Das Rauchen von Cannabis wird für die medizinische Anwendung nicht empfohlen. Medizinisch zugelassene Vaporizer ermöglichen eine schnelle und zuverlässige Wirkung durch Inhalation, die sich außerdem gut dosieren lässt.

Warum ist das Kochen und Backen mit Cannabis für die medizinische Anwendung ungeeignet?

Abgesehen von standardisierten Cannabisextrakten können Cannabispräparate in Form von selbst hergestellten Backwaren, Schokolade oder Getränken eingenommen werden. Im Gegensatz zur standardisierten Wirkstoffkonzentration medizinisch zugelassener Produkte lässt sich Cannabis bei der Herstellung von selbstgemachten, essbaren Cannabisprodukten allerdings nur schwer dosieren. Generell sollte bei der Verwendung von Cannabis mit einer geringen Menge begonnen und einschleichend dosiert werden.¹

Alle Anwendungsarten haben die Erhitzung von Cannabis vor der Einnahme gemein. Dieser Vorgang ist wichtig, weil die Wirkstoffe in der Cannabispflanze überwiegend als Säure mit nur sehr schwacher Wirkung vorkommen. Bei dem Vorgang, der auch als Decarboxylierung bekannt ist, werden die unwirksamen Verbindungen durch Erhitzung in ihre wirksame Form umgewandelt.⁴

Sogenannte Edibles sind keine gute Konsumform für medizinisches Cannabis.
Abb. 2 Cannabiskekse, sogenannte Edibles, sind keine gute Konsumform für medizinisches Cannabis

THC ist fettlöslich. Um Cannabis-Wirkstoffe aufnehmen zu können, muss beim Kochen oder Backen mit Cannabis Fett verwendet werden. Bei der oralen Einnahme kann es bis zu 90 Minuten dauern, bis die Wirkung eintritt. Sie kann bei entsprechend starker Dosierung mehrere Stunden andauern und klingt nur langsam ab.¹ Der verzögerte Wirkungseintritt erschwert die zuverlässige Linderung von Krankheitssymptomen und erhöht außerdem das Risiko einer Überdosierung, wodurch unerwünschte Nebenwirkungen hervorgerufen werden können.

 

Auch wenn bei der oralen Anwendung selbstgemachter Cannabisprodukte im Gegensatz zum Rauchen keine Verbrennungsprodukte entstehen, sind sie für die medizinische Behandlung aufgrund des Risikos einer Überdosierung und der ungenauen Dosierungsmöglichkeit ungeeignet.

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  1. Grotenhermen F., Reckendrees B. (2016): Die Behandlung mit Cannabis und THC. Medizinische Möglichkeiten, Rechtliche Lage, Rezepte, Praxistipps, 6. überarbeitete Auflage. Solothurn: Nachtschatten Verlag.
  2. Tashkin DP. (2013): Effects of marijuana smoking on the lung. New York City: American Thoracic Society June ;10(3):239-47.
  3. Tashkin DP., Roth MD. (2019): Pulmonary effects of inhaled cannabis smoke, in The American Journal of Drug and Alcohol Abuse (AJDAA)2019;45(6):596-609. London: Taylor & Francis.
  4. Grotenhermen, Franjo (2018): Die optimale Decarboxylierung von THC und CBD durch Erhitzung. Online unter Die optimale Decarboxylierung von THC und CBD durch Erhitzung – Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e. V. (arbeitsgemeinschaft-cannabis-medizin.de) (13.09.2022).
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