Viele Schwangere leiden unter Übelkeit. Cannabidiol ist für sein brechreizilnderndes sowie ein allgemein entspannendes Potenzial bekannt und gilt als gut verträglich. Ist die Anwendung des nicht psychoaktiven Cannabinoids eine Option für die Linderung von Schwangerschaftsübelkeit?
Forscher aus Colorado haben herausgefunden, dass CBD die Plazenta schwangerer Frauen passieren und und sich im Gehirn des Fötus anreichern kann. Kann der Konsum von Cannabidiol während der Schwangerschaft einen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes haben?
Cannabidiol kann Plazenta durchdringen
Die beiden Hauptwirkstoffe von Cannabis sind CBD und THC. Darüber hinaus sind sekundäre Pflanzenstoffe wie Terpene oder Flavonoide enthalten, die an der potenziellen Wirkung beteiligt sein könnten. Bei der Anwendung von Cannabisblüten werden CBD und THC gleichzeitig aufgenommen. Daneben gibt es Präparate, die isolierte Wirkstoffe enthalten.

In Tiermodellen wurde untersucht, welche Auswirkungen die Anwendung von Cannabidiol während der Schwangerschaft auf das Neugeborene haben kann. Verschiedene Untersuchungen konnten zeigen, dass das Cannabinoid in den Organismus des Fötus übergeht.1,3
In einer Studie aus dem Jahr 2021 wurde schwangeren Mäuse eine CBD-Lösung oral verabreicht. Die gesammelten Daten geben Hinweise darauf, dass männliche Nachkommen sensibler auf thermischen Schmerz reagierten. Weibliche Nachkommen hingegen zeigten ein verringertes Problemlösungsverhalten.
CBD-Präparate sind in der Regel rezeptfrei erhältlich. Medizinische Cannabisblüten müssen von einem qualifizierten Arzt verordnet werden. Bei diesen Krankheiten werden sie verordnet.
Darüber hinaus wiesen eine bestimmte Art ihrer Neuronen im präfrontalen Kortex eine reduzierte Erregbarkeit auf. Diese Gehirnregion spielt unter anderem eine Rolle für Antizipation, Handlungskonsequenzen, Handlungssteuerung, Planung von Handlungen oder Problemlösung. Der Kontakt mit Cannabidiol könnte die Entwicklung des ungeborenen Lebewesens beeinflussen.1
CBD Wirkung: Cannabidiol könnte Entwicklung beeinflussen
CBD wird über die Plazenta an den Fötus abgegeben. Das fettlösliche CBD reichert sich im fötalen Gehirn, in der Leber und im Magen-Darm-Trakt an und aktiviert zudem Rezeptoren, die für die Entwicklung des Gehirns wichtig sein können – darunter den 5HT1A-Serotoninrezeptor, den hitzeaktivierten TRPV1-Kalziumkanal [10] und den spannungsgesteuerten Kv7-Kaliumkanal.1,3

Um die Übertragung von CBD von der Mutter auf den Fötus zu untersuchen, erhielten schwangere Mäuse in einer anderen Studie eine einmalige intravenöse CBD-Dosis. Anschließend wurde analysiert, wie das Cannabinoid im Fötus gespeichert und verarbeitet wird. Die Übertragung von CBD aus dem mütterlichen Blut auf den Fötus erfolgte schnell und der Wirkstoff wurde im fötalen Gehirn, in der Leber und im Magen-Darm-Trakt nachgewiesen.3
Cannabidiol wird gerne als unbedenkliches Nahrungsergänzungsmittel vermarktet. Trotz des sehr niedrigen Gefahrenpotenzials kann die gleichzeitige Einnahme mehrerer Wirkstoffe Risiken birgen.
Darüber hinaus konnte eine mittlere Verweildauer von CBD von weniger als 2 Stunden sowohl bei der Mutter als auch beim Fötus festgestellt werden.3
Ist CBD in der Schwangerschaft gefährlich?
Es gibt wenig wissenschaftlichen Belege für die Sicherheit des Fötus bei der Verwendung von CBD während der Schwangerschaft. Bisherige Untersuchungen in Tiermodellen kommen zu demselben Ergebnis: Wird CBD in der Schwangerschaft von der Mutter angewandt, lässt sich der Wirkstoff auch im Organismus des Fötus nachweisen.
Mehr Forschung ist nötig, um dieses wichtige Thema angemessen diskutieren zu können. Ferner könnte noch untersucht werden, welche Rolle Zeitpunkt der Anwendung und Dosierung von CBD während der verschiedenen Trimester der Schwangerschaft die Häufigkeit und Schwere der Beeinträchtigungen beeinflussen.
Aufgrund der unsicheren Datenlage und des möglichen Risikos für den Fötus ist die Anwendung jeglicher Cannabispräparate, einschließlich CBD-haltiger Produkte, während der Schwangerschaft nicht zu empfehlen.
Unsere Redaktion – ehrlich, unabhängig, informiert Jeder unserer Beiträge unterliegt einer gründlichen Faktenprüfung und Überprüfung durch mehrere Mitarbeiter, inklusive pharmazeutischem Fachpersonal. Wir konsultieren seriöse Quellen und greifen auf unser umfangreiches Fachwissen als Redakteure zurück, um sicherzustellen, dass alle Informationen korrekt, zuverlässig und aktuell sind.
Beim Lesen unserer Artikel erhalten Sie Einblicke von Fachleuten, die ihre Arbeit ernst nehmen.
Sie sind zufrieden mit unseren Artikeln? Teilen Sie die Beiträge doch gerne auch in den sozialen Medien und nutzen Sie unserer Kommentarfunktion.
Kommentare